Presse
Eine musikalische Reise quer durch Europa
Abschluss-Konzert der Lohmarer Kulturtage 2010
Alle Organisatoren dieses musikalischen
Abschluss-Highlights wirkten glücklich an dem Abend in der Jabachhalle.
Erschöpft, aber glücklich. Michael Klein, Leiter des Kulturamtes Lohmar und
Peter Hennekeuser, 2. Vorsitzender des Chorverbandes Rhein-Sieg, Gruppe Aggertal
und Geschäftsführer des „Liederkranz Birk" waren musikalisch und kulturell für
das Gelingen und die Durchführung des Abends gemeinsam verantwortlich.
Bürgermeister Wolfgang Röger lobte in seiner Ansprache die Arbeit des Teams und
honorierte die großen Mühen, die damit für die ganze Woche der Lohmarer
Kultur-Tage 2010 verbunden waren und die bravourös von allen gemeistert wurden.
Besonders der Ehrenbürger der Stadt Lohmar Dr. Hans Günther van Allen (Träger
des Bundesverdienstkreuzes am Band und des Verdienstkreuzes I. Klasse) freute
sich heute Abend, ist er doch maßgeblich an der Gründung des Lohmarer
Blasorchesters beteiligt gewesen, das ebenfalls bei dem Konzert mitwirkte.
Viele namhafte Lohmarer Chöre standen bei diesem Abschluss-Konzert auf der Bühne
in der großen Veranstaltungshalle ihrer Stadt. Ihnen allen war es eine Freude,
bei der musikalischen „Reise durch Europa" mitzumachen. Und es war ein riesiger
Erfolg, ein wunderbares, sehr gut gelungenes Konzert. Alle Beteiligten gaben
grandiose Darbietungen.
Zur Eröffnung spielte das Lohmarer Blasorchester unter der Leitung von Michael
Tappert. Es folgten der MGV „Eintracht" aus Honrath sowie die Singgemeinschaft
Birk (Rolf Pohle) - sechsfacher Meisterchor in Folge; der Leistungs-Frauenchor
„Harmonie" (Marion Fuchs) - ebenfalls aus Honrath; der Kinderchor Lohmar und der
Jugendchor Lohmar (er entstand aus dem 1985 gegründeten Lohmarer Kinderchor),
beide unter der Leitung von Rudolf Wingenfeld, der extra für dieses Konzert von
einem Krankenhausbesuch beurlaubt wurde. Desweiteren kamen der Männerchor
Donrath (Radegund Ebus), der sich 1970 aus einem Stammtisch-Chor zusammensetzte;
der Männerchor Wahlscheid (Heidi Kraus) - ältester kulturtreibender Verein im
Lohmarer Stadtgebiet und der Chor „Da Capo", der sich nicht als Verein, sondern
als Chor-Team versteht.
Moderator Hansgünther Schröder führte souverän und mit viel Esprit durch das
Programm, wusste zu jedem der Akteure informative und
freundliche Worte zu sagen und würzte seine Ansprachen mit vielen netten
Anekdoten.
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(Foto: Kyri) |
Zum krönenden Abschluss fanden sich dann alle Künstler mit
der Unterstützung des Lohmarer Blasorchesters zur „Ode an die Freude" von
Beethoven nochmal auf der Bühne ein.
Ein würdevoller Abschluss für eine spektakuläre Woche.
(dk
in Lohmarer Stadtecho vom 15.05.2010)
Jazz und Rock vom Blasorchester
VON JÜRGEN MORICH
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Traditionell eröffnet das Aufbauorchester das Konzert. (Foto: Morich) |
Ein toller Eisbrecher war der Marsch 'Alte Kameraden' , mit dem das Lohmarer Blasorchester sein Frühjahrskonzert in der Jabachhalle eröffnete. Als erstes Honorar für diese Komposition hatte der Militärmusiker Carl Teike um das Jahr 1890 '20 Mark und ein Gans' bekommen, berichtete Moderator Hans-Günther Schröder dem Publikum, wenig Lohn für dieses zündende, aber auch technisch anspruchsvolle Stück.
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Saxophon-Solistin Alexandra Janssen (Foto: Morich) |
Viel Beifall bekam auch die 15-jährige Saxophonistin Alexandra Janssen: Sie hatte schon mehrere Preise bei Wettbewerben gewonnen und stellte sich ganz routiniert vor das 60-köpfige Orchester, um den Solopart im Titel 'Nightfall' von John A. Morrisey zu spielen. Weiterhin bot Dirigent Michael Tappert im Programm des Abends Klassiker wie den ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms, Jazziges von Gershwin und ein rockiges Eric-Clapton-Medley. Eine Freude für das Publikum war das vom Chor gesungene Signal zur Pause mit der Endzeile 'Geht nicht nach Hause - jetzt kommt die Pause'.
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Dirigent Michael Tappert erschien, zur Zugabe passend, als tollkühner Pilot. (Foto: Morich) |
Als Zugabe wurde am Ende die Musik zum
Film 'Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten' geboten, zu der Tappert
überraschend mit gefütterter Fliegerjacke und Sturmhaube erschien.
(Lohmarer Stadtanzeiger vom 30. April 2010)
Mit Gulliver auf Reisen gegangen
Blasorchester leistete Großartiges von "Alte Kameraden" bis Eric Clapton
VON PETER LORBER
Lohmar. Viele wohltuende Momente gab es beim Frühlingskonzert des Lohmarer Blasorchesters in der Jabachhalle. Auch schon im Foyer, als sich die Kleinsten des Aufbauorchesters auf ihren Auftritt vorbereiteten. Da war nichts von Nervosität zu spüren, eher eine angespannte Fröhlichkeit. Josephine, das Nesthäkchen des Ensembles, zeigte stolz ihre Querflöte, bei der das Mundstück um 180 Grad abgewinkelt ist, weil die Ärmchen der Achtjährigen noch zu kurz sind, um die gesamte Flötenlänge zu greifen. Die Unbefangenheit der Kinder setzte sich auf der riesigen Bühne fort, wo sie sich mit sorgfältig ausgesuchten Stücken, darunter ein schwungvolles "Oh when the saints" und das optimistische "Frühling", den verdienten Applaus erspielten.
Dirigent Michael Tappert führte den Stab mit sichtbarem Respekt gegenüber den Nachwuchskünstlern. Langfristig sichert die Philosophie einen Vorrat an technisch und musikalisch gut ausgebildeten jungen Menschen. Was schließlich dazu führt, dass sie sich später nahtlos ins Hauptorchester einfügen können.
Jenes leistete Großartiges an diesem Abend vor knapp 500 Genre-Liebhabern. Gleich mit dem Eingangsstück "Alte Kameraden" demonstrierten die Musiker große Spielfreude und verliehen dem Klassiker diese jubelnde Pracht, die ihn zu einem der berühmtesten Märsche überhaupt machte. Wunderschön gelangen die forsch voranschreitenden Parade-Elemente und die Übergänge zu den melodisch wiegenden und liedhaften Abschnitten. Lob gab es dafür von einem ,der weiß, wie schwer und Atem raubend dieses Stück auszuführen ist, nämlich von Hansgünther Schröder, der sich als versierter Dirigent an der Oberen Sieg einen Namen gemacht hat. Seit langem aber auch als wortgewaltiger Moderator, dessen kurzweilige Ausflüge in die Musikgeschichte immer wieder Freude bereiteten.
Vielseitigkeit und musikalisches Einfühlungsvermögen demonstrierte der rund 70 Personen umfassende Klangkörper mit "Gulliver's Reisen" (Bert Appermont), bei dem Tappert die gegensätzlichen Bilder mit den passenden Farben, einmal kräftig, dann wieder in zartem Pastell ausmalen ließ. So tanzten im ersten Satz "Lilliput" vergnügt die Zwerge umher, das "Land der Riesen" setzte auf mächtiges Blech und Schlagwerk, bei der "Schwebenden Insel" herrschten dann verträumte Töne vor, während beim "Land der Pferde" der Eindruck galoppierender Rösser vermittelt wurde.
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Vor 500
Zuhörern gab das Lohmarer Blasorchester in der Jabachhalle sein großartiges
Frühlingskonzert |
Vom Tempo lebt Brahms' "Ungarischer Tanz Nr. 5", das aber erst einmal durchgehalten werden will. Auch hier ernteten die Protagonisten Pluspunkte, wobei die Flöten für die federleichten Ornamente dickes Lob verdienten. Als Solistin bewährte sich Alexandra Janssen mit ihrem Es-Alt-Saxophon bei Morrisseys "Nightfall". Souverän und virtuos meisterte die junge Musikerin, die Erfolge beim Wettbewerb "Musizierende Jugend" vorweisen kann, ihren Part.
Für jeden Geschmack etwas lautete dann die
Devise. So gab es etwa mit "Golden Swingtime" famosen Bigband-Sound, das Eric
Clapton-Medley begeisterte vor allem die 68er, während beim "Fluch der Karibik"
die Kinofreunde auf ihre Kosten kamen. Die Klassik-Liebhaber indes waren von
"Gershwin in concert" angetan, bei dem Tappert gleichermaßen den symphonischern
Glanz und den fetzigen Jazz herausarbeitete.
(Rhein-Sieg-Rundschau vom 31.03.2010)




