Presse
Das "Stardust Harp Ensemble" der Musik- und Kunstschule gab sein Konzert-Debüt.
Große Bühne für junge Talente
Lohmarer Blasorchester lud zu Neujahrskonzert mit vielen Gästen ein
Lohmar. Der junge Mann sortierte sich. Bedächtig stimmte Noah Adelmann seine Gitarre beim Neujahrskonzert in der Jabachhalle, um dann Augenblicke später mit traumwändlerischer Sicherheit bei Stücken wie „Boogie Slam“ und „Somewhere Home“ die gesamte Bandbreite seines Instruments zu entfalten. Der mehrfach ausgezeichnete Schüler der Musik- und Kunstschule Lohmar war bereits beim Neujahrskonzert 2019 aufgetreten, bevor Corona den Zweijahres- Rhythmus der 2015 etablierten Veranstaltung unterbrach. Nun konnte er zeigen, welche beeindruckende Entwicklung er inzwischen genommen hat.
Moderne Klassiker gemeistert
Es war einer von etlichen Höhepunkten der von Johannes Wingenfeld moderierten Veranstaltung, die wohl von Teilnehmern und Besuchern gleichermaßen herbeigesehnt wurde, wie der nahezu ausverkaufte Saal und der Beifall des Publikums belegten. Die Organisation lag erneut beim Lohmarer Blasorchester,

Die Blasorchester Lohmar und Neuhonrath teilten sich beim Neujahrskonzert in der Jabachhalle die Bühne

Tänzerinnen der Ballettschule Im Hofgarten zeigten ihr Können
das sich die Bühne mit dem Blasorchester Neuhonrath teilte und bei denen sich die Dirigenten David Witsch und Thomas Zerbes am Taktstock abwechselten. Die vereinte Wucht der beiden Ensembles ließ schon das Eröffnungsstück, die Ouvertüre zu Händels Feuerwerksmusik, hell funkeln. Mühelos meisterten die Musikerinnen und Musiker auch den gut 250 Jahre umfassenden Zeitsprung zu „Bohemian Rhapsody“ von Queen; nicht gerade ein Werk, das man eben mal so runterspielt. Zudem übernahmen die Musiker teilweise die Choreografie der einzelnen Stücke. Auch die bei Neujahrskonzerten quasi verbindlich vorgeschriebene „Siamesische Wacht- parade“ stand auf dem Programm. Die Singgemeinschaft Birk sollte in diesem Jahr mit Gospeln und Beatles-Stücken Lohmars Chorgemeinschaft vertreten, wobei mit den Orchestern auch moderne Klassiker wie „La Mer“ oder ein „Hair“-Medley durchmessen werden sollten.
Immer wieder war es der Nachwuchs, der die Akzente setzte: Zwei junge Elevinnen der Ballettschule Im Hofgarten erfüllten das russische Märchen der Snegurka (Schneeflöckchen), der treuen Begleiterin von Väterchen Frost, mit Leben. Auch die etwas älteren Solistinnen belegten mit ihren Auftritten, weshalb die Ballettschule mit ihren Teilnahmen an überregionalen und internationalen Meisterschaften eine wichtiger Sportbotschafterin Lohmars ist.
Eine Premiere brachte das Neujahrskonzert für die Musik- und Kunstschule: Erstmals hatte das von der Harfenistin Kristine Warmhold gegründete „Stardust Harp Ensemble“ einen öffentlichen Auftritt, den die teilweise sehr jungen Musikerinnen souverän meisterten.
Musikalische Reise durch Asien
Jahreskonzert des Lohmarer Blasorchesters
Jahreskonzert des Lohmarer Blasorchesters
Am 24. September konnte das Lohmarer Blasorchester (LBO) nach drei Jahren wieder ein traditionelles Konzert veranstalten. Dieses fand im Rahmen der Lohmarer Kulturtage 2022 statt.
Es ging musikalisch auf eine Reise nach Asien. Reiseleiter waren die beiden Moderatoren, der Dirigent David M. Witsch und der Bassposaunist Simon Schilling, die kurzweilig und mit Witz Wissenswertes zu den einzelnen Reisestationen beisteuerten. Die Reise begann in der Mongolei mit dem Stück „Dschingis Khan“ von Kees Vlak, das die Geschichten des Kaisers der Mongolen erzählt, der weite Teile Zentralasiens und Chinas erobert hat. Anschließend ging die Reise weiter nach Singapur, von wo aus das LBO musikalische Postkarten, die von Philip Sparke komponiert wurden, zum Besten gab. Weiter ging es danach an den Fluss Kwai, John Glenesk Mortimer verbindet in seinem Arrangement den „Colonel Bogey“-Marsch, den die meinsten fälschlicherweise als „River Kwai“-Marsch kennen, mit dem eigentlichen „River-Kwai“-Marsch. Nach diesem imposanten Reiseauftakt durch das Hauptorchester übernahmen die beiden Nachwuchsorchester - das Aufbauorchester und das Jugendorchester. Beide werden vom Jugendwart Johannes Friede geleitet und haben bekannte asiatische Volkslieder und Melodien dargeboten.
Nach der Pause übernahm das Hauptorchester und reiste nach Siam zu einer traditionellen Wachtparade. Der nächste Reisestopp war Japan. Zunächst widmete sich das LBO der Kirschblüte mit dem Stück „Sakura“ von Kagi Tyamatsu und einem in Japan bekannten Popstück, „Hidarari no Uta“. Unterstützt wurde das Orchester durch die in Tokio geborene Sängerin Chieko Kinugasa, die das gesamte Konzert auch immer wieder die traditionellen Volkslieder im Original vortrug. Doch Japan hat auch noch ganz anderes zu bieten: den Klempner Mario aus dem Jump-n-Run-Videospiel „Super Mario Bros.“ Die Melodien aus diesem Spiel hat der Arrangeur Takashi Hoshide zu einem anspruchsvollen, unterhaltsamen Medley zusammengefügt. Abgerundet wurde das vielfältige Konzert durch die Discohymne „Kung Fu Fighting“ aus dem Jahre 1974.
Wie viele andere Kulturschaffende hatte auch das LBO mit ausbleibenden Kartenverkäufen zu kämpfen. Die Zuschauer zeigten dafür umso lauter ihre Verbundenheit mit dem Orchester, sodass es noch eine Zugabe gab. Als Zugabe wurde der Marsch „76 Trombones“ aus dem Musical „The Music Man“ aufgeführt, auch wenn das Orchester natürlich nicht über 76 Posaunen verfügt.
Musikalische Postkarte aus Singapur
Bläser entführten mit ihrem Orchesterkonzert die Zuhörer in ferne Länder
(von Markus Peters)
Meldung vom
Lohmar. Vor der Jabachhalle nieselte es herbstlich, drinnen begrüßte Vereinsvorsitzender Markus Schwedes die Besucher ungerührt zum traditionellen „Frühjahrskonzert“ – und brachte damit das Dilemma des Lohmarer Blasorchesters auf den Punkt. Gleich dreimal musste das Vorzeige-Ensemble der Stadt seinen Saison-Höhepunkt wegen Corona ausfallen lassen, jetzt wurde das ungewohnte Ausweichen in den Herbst mit dem Privileg versüßt, das Jahreskonzert als Auftakt der Lohmarer Kulturtage zu gestalten.
Für die Rückkehr nach der Zwangspause hat sich das von David M. Witsch exzellent eingestellte Orchester einiges vorgenommen. Musikalisch ging die Reise um den halben Globus nach Asien. Den Auftakt bildete die dreiteilige Dschingis Khan-Ouverture, in der Kees Vlak die Lebensgeschichte des Mongolenfürsten erzählt, ein filigran konstruiertes Werk, in dem besonders das Schlagwerk die Akzente setzte. Im zweiten Stück schickte Komponisten-Tausendsassa Philip Sparke eine „Postcard from Singapur“, für die er indonesische Volks- und Kinderlieder aufgreift; erneut eine Gelegenheit zu zeigen, wie geschmeidig die einzelnen Abteilungen des Hauptorchesters ineinandergreifen. In der Folge präsentierte Witsch den Oscar-prämierten, einzig wahren „River Kwai Marsch“. Filmmusik eines ganz anderen Genres gab es mit einem Lied aus dem populären Anime-Film „Das wandelnde Schloss“. Mit dem „Pokemon-Theme“ wurde auch das kultige Sammelkarten-Phänomen in die Jabachhalle geholt.
Populäre Seifenoper aus Japan
Durch das Programm führten David M. Witsch und Bassposaunist Simon Schilling, der die Moderationskarten gegen ein Tablet getauscht hatte. Fachkundige Unterstützung gab es von der in Tokio geborenen, jungen Sopranistin Chieko Kinugasa, die nicht nur die korrekte Aussprache der Stücke beisteuerte, sondern die asiatischen werke auch ansang. Mit „Hidamari no uta“, dem Titelstück einer populären Seifenoper, konnte sie ihren präzisen, kräftigen Sopran bestens in Szene setzen. Mit dem „Super Mario Bros.“-Thema und dem unverwüstlichen „Kung Fu-Fighting“ sollte das Crossover abgerundet werden.
In der Coronapause hat das Orchester seine Nachwuchsarbeit neu organisiert. Das Aufbau-Ensemble ist jetzt für erwachsene Neu- und Wiedereinsteiger gedacht, die mit eher unkomplizierten Stücken auch ohne allzu intensive Probenarbeit schnell erste Erfolge erfahren. Das Jugendorchester richtet sich an Schüler, die erste musikalische Gehversuche an Blasinstrumenten hinter sich haben. Beide Ensembles konnten auch im Jahreskonzert ihr Können zeigen. Geleitet werden sie von Johannes Friede, der derzeit ein musikalisches Projekt gezielt für Kinder und Jugendliche vorbereitet, die ansonsten nur schwer für kulturelle Angebote zu erreichen wären. Alle diese Formationen stehen für weitere Interessenten offen.
Wie viele Kulturschaffende hat auch das Lohmarer Blasorchester mit der derzeitigen Zurückhaltung der Besucher zu kämpfen. So gab es ungewohnt viele freie Plätze in der Jabachhalle – vielleicht ein Grund mehr für den etablierten Frühjahrs-Konzerttermin.