Presse

Jazz und Rock vom Blasorchester

VON JÜRGEN MORICH

Traditionell eröffnet das Aufbauorchester das Konzert.

(Foto: Morich)

Ein toller Eisbrecher war der Marsch 'Alte Kameraden' , mit dem das Lohmarer Blasorchester sein Frühjahrskonzert in der Jabachhalle eröffnete. Als erstes Honorar für diese Komposition hatte der Militärmusiker Carl Teike um das Jahr 1890 '20 Mark und ein Gans' bekommen, berichtete Moderator Hans-Günther Schröder dem Publikum, wenig Lohn für dieses zündende, aber auch technisch anspruchsvolle Stück.

Saxophon-Solistin Alexandra Janssen

(Foto: Morich)

Viel Beifall bekam auch die 15-jährige Saxophonistin Alexandra Janssen: Sie hatte schon mehrere Preise bei Wettbewerben gewonnen und stellte sich ganz routiniert vor das 60-köpfige Orchester, um den Solopart im Titel 'Nightfall' von John A. Morrisey zu spielen. Weiterhin bot Dirigent Michael Tappert im Programm des Abends Klassiker wie den ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms, Jazziges von Gershwin und ein rockiges Eric-Clapton-Medley. Eine Freude für das Publikum war das vom Chor gesungene Signal zur Pause mit der Endzeile 'Geht nicht nach Hause - jetzt kommt die Pause'.

Dirigent Michael Tappert erschien, zur Zugabe passend, als tollkühner Pilot.

(Foto: Morich)

Als Zugabe wurde am Ende die Musik zum Film 'Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten' geboten, zu der Tappert überraschend mit gefütterter Fliegerjacke und Sturmhaube erschien.
(Lohmarer Stadtanzeiger vom 30. April 2010)

Mit Gulliver auf Reisen gegangen

Blasorchester leistete Großartiges von "Alte Kameraden" bis Eric Clapton

VON PETER LORBER

Lohmar.   Viele wohltuende Momente gab es beim Frühlingskonzert des Lohmarer Blasorchesters in der Jabachhalle. Auch schon im Foyer, als sich die Kleinsten des Aufbauorchesters auf ihren Auftritt vorbereiteten. Da war nichts von Nervosität zu spüren, eher eine angespannte Fröhlichkeit. Josephine, das Nesthäkchen des Ensembles, zeigte stolz ihre Querflöte, bei der das Mundstück um 180 Grad abgewinkelt ist, weil die Ärmchen der Achtjährigen noch zu kurz sind, um die gesamte Flötenlänge zu greifen. Die Unbefangenheit der Kinder setzte sich auf der riesigen Bühne fort, wo sie sich mit sorgfältig ausgesuchten Stücken, darunter ein schwungvolles "Oh when the saints" und das optimistische "Frühling", den verdienten Applaus erspielten.

Dirigent Michael Tappert führte den Stab mit sichtbarem Respekt gegenüber den Nachwuchskünstlern. Langfristig sichert die Philosophie einen Vorrat an technisch und musikalisch gut ausgebildeten jungen Menschen. Was schließlich dazu führt, dass sie sich später nahtlos ins Hauptorchester einfügen können.

Jenes leistete Großartiges an diesem Abend vor knapp 500 Genre-Liebhabern. Gleich mit dem Eingangsstück "Alte Kameraden" demonstrierten die Musiker große Spielfreude und verliehen dem Klassiker diese jubelnde Pracht, die ihn zu einem der berühmtesten Märsche überhaupt machte. Wunderschön gelangen die forsch voranschreitenden Parade-Elemente und die Übergänge zu den melodisch wiegenden und liedhaften Abschnitten. Lob gab es dafür von einem ,der weiß, wie schwer und Atem raubend dieses Stück auszuführen ist, nämlich von Hansgünther Schröder, der sich als versierter Dirigent an der Oberen Sieg einen Namen gemacht hat. Seit langem aber auch als wortgewaltiger Moderator, dessen kurzweilige Ausflüge in die Musikgeschichte immer wieder Freude bereiteten.

Vielseitigkeit und musikalisches Einfühlungsvermögen demonstrierte der rund 70 Personen umfassende Klangkörper mit "Gulliver's Reisen" (Bert Appermont), bei dem Tappert die gegensätzlichen Bilder mit den passenden Farben, einmal kräftig, dann wieder in zartem Pastell ausmalen ließ. So tanzten im ersten Satz "Lilliput" vergnügt die Zwerge umher, das "Land der Riesen" setzte auf mächtiges Blech und Schlagwerk, bei der "Schwebenden Insel" herrschten dann verträumte Töne vor, während beim "Land der Pferde" der Eindruck galoppierender Rösser vermittelt wurde.

Vor 500 Zuhörern gab das Lohmarer Blasorchester in der Jabachhalle sein großartiges Frühlingskonzert
(Foto: Böschemeyer)

Vom Tempo lebt Brahms' "Ungarischer Tanz Nr. 5", das aber erst einmal durchgehalten werden will. Auch hier ernteten die Protagonisten Pluspunkte, wobei die Flöten für die federleichten Ornamente dickes Lob verdienten. Als Solistin bewährte sich Alexandra Janssen mit ihrem Es-Alt-Saxophon bei Morrisseys "Nightfall". Souverän und virtuos meisterte die junge Musikerin, die Erfolge beim Wettbewerb "Musizierende Jugend" vorweisen kann, ihren Part.

Für jeden Geschmack etwas lautete dann die Devise. So gab es etwa mit "Golden Swingtime" famosen Bigband-Sound, das Eric Clapton-Medley begeisterte vor allem die 68er, während beim "Fluch der Karibik" die Kinofreunde auf ihre Kosten kamen. Die Klassik-Liebhaber indes waren von "Gershwin in concert" angetan, bei dem Tappert gleichermaßen den symphonischern Glanz und den fetzigen Jazz herausarbeitete. 
(Rhein-Sieg-Rundschau vom 31.03.2010)

Musikalisch das Frühjahr begrüßt

Lohmarer Orchester begeistert mit traditionellem Konzert

Lohmar.   Bereits zum 27. Mal lud das Lohmarer Blasorchester zum Frühjahrskonzert und wieder strömten die Besucher in die Jabachhalle. Für die Musiker selbst ist dieser Auftritt immer der Höhepunkt des Jahres, denn sie bereiten sich mit zahlreichen Sonderproben auf das Ereignis vor. Und das hatte es auch diesmal in sich.

Den Auftakt machte das Aufbauorchester und brachte seine musikalischen Fortschritte zu Gehör. Danach gehörte den rund 60 Musikern des Hauptorchesters die Bühne.
Unter der Leitung von Michael Tappert faszinierten die Mitglieder zwischen zwölf und 75 Jahren mit einer musikalischen Vielfalt, die von der Marschmusik bis zum Rock von Eric Clapton reichte. Für einen Höhepunkt sorgte die erst 15-jährige Saxophonistin und Siegerin des Wettbewerbs "Jugend musiziert", Alexandra Janssen, mit einer Solo-Darbietung. Verdienter Applaus für "Nightfall" von John J. Morrisey.


Mit "Alte Kameraden" zum Auftakt begann eine musikalische Reise durch verschiedene Stilrichtungen. Alle Beteiligten ernteten lang anhaltenden Applaus.

(Fotos: Kieras)

Für die unterhaltsame und informative Moderation zwischen den einzelnen Darbietungen war Hans-Günther Schröder verantwortlich, der das Publikum souverän durch den Abend begleitete und seine Ankündigungen mit zahlreichen Anekdoten zu Titeln und Musikern würzte.
Das Frühjahrskonzert des Blasorchesters ist und bleibt musikalischer Genuss auf höchstem Niveau. 
(pk in Siegburger Wochenende vom 27.03.2010)