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Aller guten Dinge sind eben doch drei

Lohmarer Musikfreunde hatten die Qual der Wahl zwischen hochwertigen Konzerten

Wie bunt und vielfältig die Chorlandschaft ist, bewiesen die Programme: Doppelungen oder gar 'Verdreifachungen' gab es am wohl musikalischsten Abend keine.

LOHMAR. Es dürfte wohl der musikalischste Abend des Jahres in Lohmar bisher gewesen sein: Gleich drei Konzertveranstalter buhlten um die Zuhörergunst. Und insgesamt waren daran nicht weniger als acht ortsansässige Ensembles beteiligt. Dass es dabei nicht zu Doppelungen in Programm oder Konzept kam, spricht für die Chorlandschaft Lohmars und seiner Außenorte.  ....................

Einen kleinen slawischen Einschlag hatte auch das Konzert in der Jabachhalle. Dort war es eine kroatische Volksweise, die die Männerchöre Lohmar und der Liederkranz Birk intonierten. Doch bevor das Programm zielsicher zum krönenden Abschluss mit dem Fliegermarsch von Nico Dostal abhob, gab es erdenschwere deutsche Kost, allerdings leicht serviert.

Und selbst wenn man den Bayreuther Festspielchor mit 'Steuermann, halt die Wacht' im Ohr hat: Was die vereinten Männer und das Lohmarer Blasorchseter über die Rampe brachten, zeigte in erfreulicher Weise, dass es eine Verbindung von Volkstümlichkeit und 'hoher' Kunst gibt, die keiner Seite schadet. Zarter ging unterdessen der Pfarrchor Sankt Cäcilia zu Werke: Dass der Mond aufgegangen ist, lässt man sich immer wieder gerne singen.

Ob weltlich oder geistlich: Die Lohmarer Hobby-Musiker haben unter Beweis gestellt, dass Chorkonzerte noch immer Teil der lokalen Kultur sind.  (Rhein-Sieg-Anzeiger vom 18.10.2006)

Rekordversuch mit Musik
Lohmarer Blasorchester trug auf Frouardplatz seinen Teil bei

 

Bundesweit waren 18.000 Orchester der Bundesvereinigung zum Spielen aufgerufen und Lohmar war mit dabei.

Foto: Mischka

LOHMAR. Das Projekt war eine echte Herausforderung. Auf Initiative der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände waren alle 18.000 Mitgliedsorchester aufgerufen, zeitgleich ein Konzert zu geben. Ziel: Ein neuer Weltrekord. Dabei, so Karin Hennecke, stellvertretende Vorsitzende, gab es keine "Echtzeit-Kontrolle" - die Orchester hatten sich vorher schriftlich beim Verband verbindlich als "Mitwirkende" anmelden müssen. Aus allen Richtungen kamen die Mitglieder des Lohmarer Blasorchester am Samstagmorgen auf den Frouardplatz, um ihren Teil zu diesem Mammutvorhaben beizutragen. Im Programm: Unter anderem ein Beatles-Medley, ein Potpurri der beliebtesten James-Last-Melodien. Natürlich auch dabei: Der "Fliegermarsch", den das Ensemble unter Leitung von Dirigent Michael Tappert fetzig und mitreißend erklingen ließ. Hennecke: "Bei solchen Konzerten wollen wir die ganze Bandbreite zeigen, die ein Blasorchester zu bieten hat. Aber Melodien wie ein Marsch oder ein Paso Doble gehören einfach dazu." Hintergrund des Weltrekordversuches war nicht zuletzt die Absicht der Bundesvereinigung zu zeigen, wie wichtig der ehrenamtliche Einsatz der Vereine für kulturelles Engagement und Jugendarbeit ist. Dass das bei den Lohmarern funktioniert war zu hören, aber auch zu sehen. Alt und Jung spielten was das Zeug hielt und harmonierten zu einer musikalischen Einheit voller Swing. Ob der Weltrekordversuch geklappt hat, stand am Wochenende noch nicht fest.

(Rundschau vom 08.05.06)

Mit dem rosaroten Panther zum Weltrekord
MUSIK Das Lohmarer Blasorchester spielt zugleich mit 18 000 weiteren Ensembles

 

Am Rekordversuch beteiligte sich das Lohmare Blasorchester mit moderner Unterhaltungsmusik.

FOTO: HOLGER ARNDT


LOHMAR. Das Pink-Panther-Thema weckte Filmerinnerungen, Beatles-Melodien luden zum Mitschnippen ein, und mehrere Walzer machten Lust auf ein spontanes Tänzchen. Rund 50 Musiker des Lohmarer Blasorchesters unter der Leitung von Michael Tappert gaben am Samstagmorgen bei strahlendem Sonnenschein ein einstündiges Konzert. Erstaunlich wenig Märsche waren zu hören, und das war erklärte Absicht. "Wir spielen in erster Linie Unterhaltungsmusik", erklärte Tappert. "Bei uns musizieren auch viele junge Leute, und die haben mit den alten Kameraden wenig am Hut."
Hintergrund des ungewöhnlichen Konzerts war der Aufruf der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände zu einem richtungsweisenden Weltrekordversuch. Alle 18 000 Mitgliedsorchester sollten in ihrem Ort um genau zehn Uhr ein Konzert geben. Der Versuch klappte: Bundesweit musizierten die Orchester um die Wette. "Das Ziel der Aktion ist die Aufmerksamkeit für die ehrenamtliche Jugendarbeit, die in den Orchestern geleistet wird", sagte Dirigent Tappert. "Das sollten Politiker bedenken, wenn an der Kultur gespart wird." Denn die Fördermittel für die musikalische Jugend ist angesichts knapper Kassen vielfach rückläufig. Die Orchester leisten aber bundesweit eine wichtige soziale und pädagogische Arbeit, die über das reine Musizieren weit hinaus gehe.

(Generalanzeiger vom 08.05.2006)