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Lohmarer Blasorchester: Konzert mit Ohrwürmern und Premieren
Zur Freude des Publikums hatte das Lohmarer Blasorchester (LBO) bei seinem 32. Frühjahrskonzert eine Reihe von Ohrwürmern ins Programm genommen. Mit Humor führte Moderator Hansgünther Schröder durch die Medleys aus "My fair Lady", aus Country Music und Broadway-Melodien.
Dirigent Michael Tappert (l.) mit dem stehenden Saxophon-Register (hinten) (Foto: Morich)
Auf der großen Bühne der gut gefüllten Jabachhalle gab es aber auch einige reizvolle Premieren. Der junge Posaunist Jonas Stang (16) brachte ein Solo beim Titel "T-Bone Tricks" mit dem Aufbauorchester. Und der noch um einige jüngere Maximilian Brenner (9) bekam reichlich Ovationen für sein cool präsentiertes Xylophon-Solo bei der "Erinnerung an Zirkus Renz". Er kommt ebenfalls aus einer musikalischen Familie: Sein Vater Robert Brenner ist stellvertretender Chef beim Ausbildungsmusikkorps der Bundesswehr in Hilden.
Am Xylophon: Maximilian Brenner (Foto: Morich)
Ihre besondere Begabung zeigte auch Karin Hennecke: Die Trompeterin und Vize-Vorsitzende des LBO dirigierte als Welt-Uraufführung den von ihr komponierten "Aggertal-Marsch". Sie arbeitet als Tontechnikerin bei der Deutschen Welle und kümmert sich ehrenamtlich um die Nachwuchsbildung beim LBO.
Karin Hennecke dirigierte selbst ihren "Aggertal-Marsch" (Foto: Morich)
Als originelle Zugabe hatte der musikalische Leiter Michael Tappert den Titel "Wir Musikanten" von Kurt Gäble einstudiert, bei dem die mehr als 60 Bläser zur Abwechslung mal stehend eine Strophe singen durften: "Wir Musikanten, vereint durch Spiel und Gesang, sind befreundet ein Leben lang..."
Schwungvolle Arrangements
Das Lohmarer Blasorchester begeisterte sein Publikum in der Jabachhalle
Lohmar. Trompeten, Posaunen, Flöten, die Oboe oder Klarinetten und Saxophone – im Lohmarer Blasorchester versammeln sich so ziemlich alle Instrumente, die mit dem Luftstrom arbeiten. Das große Solo aber führte beim Frühlingskonzert ein Schlaginstrument: Der erst neun Jahre alte Maximilian Brenner wurde zum Star des Abends, als er – mit einem Fußschemel auf die richtige Höhe gebracht – auf seinem Xylophon musikalisch die Pferde in die Jabachhalle hineingaloppieren ließ. „Souvenir de Cirque Renz“ heißt das Stück des damit auch berühmt gewordenen Komponisten Gustav Peter, das „in einer Zeit entstanden ist, als es noch kein Fernsehen gab“, wie Moderator Hansgünther Schröder in der Ankündigung erklärt hatte. Der Musiker hatte also die Atmosphäre des Zirkus im Allgemeinen und insbesondere die temperamentvolle Pferdenummer in Noten gespiegelt. Begeisterter Applaus für eines der jüngsten Mitglieder des „LBO“, wie seine Mitglieder und Fans das Orchester kurz nennen.

Zuvor schon hatten Nachwuchsbläser des Orchesters in einem eigenen Programmteil gezeigt was sie können: Mit schwungvollen Arrangements und einer erstaunlichen Bläserversion des aktuellen Hits von Pharell Williams „Happy“, auch hier tat sich ein junges Mitglied, der 16-jährige Posaunist Jonas Stang, mit einem Solo hervor. Freilich ist dieses „Aufbauorchester“ ein wenig kleiner als das Mutterschiff; umso beeindruckender fuhr der Auftritt des großen „LBO“ gleich in den Bauch. Die „Donkey-Serenade“ erinnerte Moderator Schröder, der kurzweilig in die Stücke einführte, an einen lustigen Ritt auf den Drachenfels. Und nicht minder beschwingt spielten die Bläser das berühmte Stück des Broadway-Komponisten Rudolf Friml. Um sich gleich darauf in ernstere Gefilde zu geben. Dem zeitgenössischen Komponisten Jakob de Haan liegen gerade Blasorchester sehr am Herzen. Eigens für Bläsersatz geschrieben sind zahlreiche Werke, darunter auch das einfühlsame „Concerto d’Amore“, das Barock, Pop und Swing vereint.
Dass Bläser eigentlich ziemlich autark sind, wenn sie denn so gut vom Schlagwerk begleitet werden wie in Lohmar, und dass sie quasi alles spielen können, zeigten die rund 60 Musiker mit einem Parforce-Ritt durch „My Fair Lady“ von „Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht“ bis „Nur ein Zimmerchen irgendwo“. „Höllisch schwer“, wusste Moderator Hansgünther Schroeder, ist dieses Medley, „aber es lohnt sich.“ Und das, so ließ sich aus dem Zuspruch schließen, fanden die gut 500 Zuschauer auch.
(Dörte Staudt im Rhein-Sieg-Anzeiger vom 24.03.2015)Eine prima Idee war es, die beiden Blasorchester des Stadtgebietes zu einem gemeinsamen Neujahrskonzert miteinander auf die Bühne der Jabachhalle zu bringen. Ein besonderer Dank von Bürgermeister Horst Krybus ging an die Dirigenten Michael Tappert (Lohmarer Blasorchester) und Thomas Zerbes (Blasorchester Neuhonrath) sowie an die Vereinsvorsitzenden Markus Schwedes und Caret Hennig für die Vorbereitung und das aufwändige Proben des gemeinsamen Programms.

Moderiert von Harald Hennig (Neuhonrath) und abwechseln dirigiert von Michael Tappert und Thomas Zerbes bot das über 90-köpfige, in weißen Hemden spielende Gesamtorchester ein bemerkenswertes Programm, das mit dem "Einzug der Gäste" aus Wagners Oper "Tannhäuser" begann. Gut gefiel den über 650 Zuhörern auch der Arsenal Konzertmarsch, den der Niederländer Jan van der Roost für ein Eisenbahnfest geschrieben hatte. Eindruck machten die Rhythmuswechsel und die Dramatik bei "Pirates of the Caribbean", und jeder freute sich über die inoffizielle, schottische Hymne "Highland Cathedral" (Korb/Roever), die von den Bläck Föös zu "Du bes die Stadt" verwendet wurde.

Vor der Bühne hatte man eine große Vorbühne aufgebaut, auf der Schülerinnen und Schüler der "Ballettschule im Hofgarten" in bezaubernden Kostümen hübsche Tänze zeigten. Ballettschul-Leiterin Doris Schuster-Weber moderierte nicht nur die Tänze, sondern auch die Auftritte der städtischen Musik- und Kunstschule, deren Leiterin Marlies Müller-Reuter wegen Krankheit verhindert war.

Viel Beifall gab es für die Musikschul-Beiträge Simon Kollecker (Gitarre), Karol Rygiel (Klavier) und einem von Sophie Berke geleiteten Blockflötenquintett.
(Jürgen Morich im Lohmarer Stadtanzeiger, Februar 2015)