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Pure Spielfreude und charmante Moderation

Das große Frühjahrskonzert des Blasorchesters Lohmar hielt, was es versprach

Lohmar. Frisch und mit strahlender Spielfreude präsentierte sich das Blasorchester Lohmar am Samstag in der Jabachhalle und wurde somit dem Konzerttitel „Großes Frühjahrskonzert“ voll gerecht. Die charmante Moderation von Hansgünther Schröder, der einen kurzweiligen Mittelweg zwischen vertiefendem Hintergrund und informativen Randnotizen fand, tat ein Übriges für das kurzweilige Erlebnis.

Dem Aufbauorchester gehörte der Auftakt, das wie das große Orchester von Michael Tappert vorbereitet und dirigiert wird. Mit „Sun Calypso“, „Wipe Out“ und dem Gospel „Oh, Rock My Soul“ demonstrierte der Orchesternachwuchs ein weites musikalisches Spektrum und zeigte den gut 400 Zuschauern, dass es gut bestellt ist um die Zukunft der Bläser. Da durfte die Zugabe nicht fehlen, die mit Queens „We Will Rock You“ schmissig gelang.



Zehn Stücke hatte das Blasorchester Lohmar einstudiert, spannte mit seinem Repertoire einen Bogen
von Samba über Polka und Klassik hin zur Popmusik (Foto: Lorber)

Intensive Proben

Satte zehn Stücke hatte das Blasorchester bei den Mittwochproben und einem intensiven Probenwochenende einstudiert. Das Repertoire spannte einen Bogen von Samba über Polka und Klassik bis zur Popmusik: Und sämtlichen Werken verliehen die Musikerinnen und Musiker die kennzeichnenden Klangbilder: feurig bei „Brasil Time“, rasant bei der Scherzpolka und sinfonisch durchdringend beim „Tchaikowsky Symphonic Portrait“. Wundervoll geschmeidig gelangen bei Letztgenanntem die Übergänge von der Leichtigkeit des Ohrwurms „Capriccio Italien“ zur kraftstrotzenden „Ouverture 1812“.

Virtuoses Können zeigte Meike Tappert bei den „Piccolo Kapriolen“ des tschechischen Komponisten Karel Bêlohoubek. Das Stück stellte hohe technische Anforderungen an die Solistin, die diese souverän und feinnervig bewältigte. Lust aufs Mitsummen machte das „Leroy Anderson Portrait“, bei dem es ein willkommenes Wiederhören mit Evergreens wie dem “Blue Tango“ gab.

Sorgfalt und vor allem Geduld ließ das Orchester walten bei Ramin Djawadis „Game Of Thrones“. Das Arrangement erinnerte an Ravels „Bolero“ mit der wiederkehrenden Melodie und dem herzschlaggleichen Puls, was auch eine Herausforderung an das Schlagwerk, vor allem an die Kesselpauken, war. Für „Latin Flutes“ ließ Michael Tappert sein gesamtes Flötenregister am vorderen Bühnenrand antreten, was die Wirkung der Instrumente nochmals unterstrich.

Die vielen Jugendlichen und Junggebliebenen in der Halle dürften sich über das Medley „Michael Buble In Concert“ gefreut haben. Perfekt stellte das Orchester die Wirkung heraus, die Songs wie „Sway“, It’s A Beautiful Day“ oder „Haven’t Met You Yet“ zu Welthits werden ließen.
(Peter Lorber im Rhein-Sieg-Anzeiger am 22.03.2016)
Blasmusik mit "Prosit" und Gemütlichkeit

"Do spuilt d'Musi" hieß es bei einem bayerischen Abend des Lohmarer Blasorchesters in der Jabachhalle. Die Gäste konnten - an Tischen sitzend - Weißwürste, Lebertkäse und bayerisches Kraut mit Oktoberfest-Bier genießen und dabei zünftige Weisen des von Michael Tappert geleiteten Blasorchesters genießen. In der Pause boten die Lohmarer mit einer Oberkrainer-Besetzung einige Titel mit dem aus Slowenien stammenden Sound.



Das Klarinettenregister der Gäste aus Oberbayern (Foto: Morich)

Wie beim Münchner Oktoberfest ging es dann mit der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn zu, die aus dem Großraum München stammt  und schon mehrfach auf der "Wiesn" aufgetreten ist. Die 40 gut aufgelegten Bläser begeisterten die Zuhörer mit traditionellen Titeln wie dem Marsch "Hoch Heisdecksburg", aber auch mit Medleys aus der Operette "Im weißen Rössl" und mit Glenn Miller-Melodien.

Immer wieder hoben die Musiker ihre Gläser und brachten "ein Prosit der Gemütlichkeit" aus. Da trank jede/r gerne mit ...
(Jürgen Morich im Lohmarer Stadtanzeiger, November 2015)

Lohmarer Blasorchester:
Schwungvolle Arrangements in der Jabachhalle

Erstellt 23.03.2015


Der erst neun Jahre alte Maximilian Brenner wurde mit seinem Spiel auf dem Xylophon zum Star des Abends. Foto: Staudt

Lohmar. Das Lohmarer Blasorchester begeisterte sein Publikum beim Konzert in der Jabachhalle. Das große Solo aber führte beim Frühlingskonzert ein Schlaginstrument: Der erst neun Jahre alte Maximilian Brenner wurde zum Star des Abends.

Trompeten, Posaunen, Flöten, die Oboe oder Klarinetten und Saxophone – im Lohmarer Blasorchester versammeln sich so ziemlich alle Instrumente, die mit dem Luftstrom arbeiten. Das große Solo aber führte beim Frühlingskonzert ein Schlaginstrument: Der erst neun Jahre alte Maximilian Brenner wurde zum Star des Abends, als er – mit einem Fußschemel auf die richtige Höhe gebracht – auf seinem Xylophon musikalisch die Pferde in die Jabachhalle hineingaloppieren ließ. „Souvenir de Cirque Renz“ heißt das Stück des damit auch berühmt gewordenen Komponisten Gustav Peter, das „in einer Zeit entstanden ist, als es noch kein Fernsehen gab“, wie Moderator Hansgünther Schröder in der Ankündigung erklärt hatte. Der Musiker hatte also die Atmosphäre des Zirkus im Allgemeinen und insbesondere die temperamentvolle Pferdenummer in Noten gespiegelt. Begeisterter Applaus für eines der jüngsten Mitglieder des „LBO“, wie seine Mitglieder und Fans das Orchester kurz nennen.

Zuvor schon hatten Nachwuchsbläser des Orchesters in einem eigenen Programmteil gezeigt was sie können: Mit schwungvollen Arrangements und einer erstaunlichen Bläserversion des aktuellen Hits von Pharell Williams „Happy“, auch hier tat sich ein junges Mitglied, der 16-jährige Posaunist Jonas Stang, mit einem Solo hervor. Freilich ist dieses „Aufbauorchester“ ein wenig kleiner als das Mutterschiff; umso beeindruckender fuhr der Auftritt des großen „LBO“ gleich in den Bauch. Die „Donkey-Serenade“ erinnerte Moderator Schröder, der kurzweilig in die Stücke einführte, an einen lustigen Ritt auf den Drachenfels. Und nicht minder beschwingt spielten die Bläser das berühmte Stück des Broadway-Komponisten Rudolf Friml. Um sich gleich darauf in ernstere Gefilde zu geben. Dem zeitgenössischen Komponisten Jakob de Haan liegen gerade Blasorchester sehr am Herzen. Eigens für Bläsersatz geschrieben sind zahlreiche Werke, darunter auch das einfühlsame „Concerto d’Amore“, das Barock, Pop und Swing vereint.

Dass Bläser eigentlich ziemlich autark sind, wenn sie denn so gut vom Schlagwerk begleitet werden wie in Lohmar, und dass sie quasi alles spielen können, zeigten die rund 60 Musiker mit einem Parforce-Ritt durch „My Fair Lady“ von „Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht“ bis „Nur ein Zimmerchen irgendwo“. „Höllisch schwer“, wusste Moderator Hansgünther Schroeder, ist dieses Medley, „aber es lohnt sich.“ Und das, so ließ sich aus dem Zuspruch schließen, fanden die gut 500 Zuschauer auch.
(Dörte Staudt am 23.03.2015 in der Rhein-Sieg-Rundschau )