Kurioses Klangspiel mit
Klingel, Kuhglocke und Trillerpfeife
Beim Jubiläumskonzert gefällt auch der Nachwuchs
von IRIS ZUMBUSCH
Zum silbernen Jubiläum der Frühjahrskonzerte hielt das Lohmarer Blasorchester einen besonders bunten musikalischen Frühjahrsstrauß bereit.
Das Lohmarer Blasorchester feiert im kommenden Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Anlass zum „Vorfeiern“ gab es indes schon in diesem Jahr. Das Blasorchester hatte zum 25. Großen Frühjahrskonzert in die Jabachhalle eingeladen. Den Zuhörern wurde ein vielseitiger Querschnitt durch das Repertoire verschiedener Musikrichtungen geboten. Seit 1998 leitet Michael Tappert das Orchester. Der Dirigent, selbst ein „Urgestein“ im Genre der Blasmusik, kann auf eine langjährige Tätigkeit als Trompeter beim Stabsmusikcorps der Bundeswehr, dem Polizeimusikcorps und der Oper der Stadt Köln zurückblicken.
Wie in allen Musikvereinen wichtig, gilt auch bei dem Lohmarer Blasorchester ein ganz besonderes Augenmerk der Nachwuchsarbeit: Zum Auftakt zeigten die jungen Musiker des Aufbauorchesters unter der Leitung von Vizedirigentin und Jugendwartin Karin Hennecke ihr Können. Von der Filmmusik zu „James Bond jagt Dr. No“, arrangiert von Karin Hennecke, über den „Saint Louis Rock“ von W. Christopher Handy bis hin zur gelungenen Hommage „Bohemian Rhapsody“ an den verstorbenen Sänger der Rockgruppe Queen, Freddy Mercury, reichte die Spannbreite.
Der tosende Beifall war den jungen Musikern sicher. Als das Hauptorchester mit rund 60 Musikern auf die Bühne zog, brauste der Beifall erneut auf. Nicht nur die Musiker waren bestens vorbereitet, sondern auch Moderator Hans-Günter Schröder. Zu jedem Stück hielt er interessante Informationen bereit, die er mit unterhaltsamen Anekdoten charmant zu würzen verstand.
Solist Reinhold Schilling zauberte in „zeitgemäßem“ Outfit glanzvolle Klänge (Foto: Zumbusch) |
Mit prachtvollem Klang eröffnete das Blasorchester seinen
bunten Frühlingsreigen. Nach dem Begrüßungsmarsch „Wir grüßen mit Musik“ von
Siegfried Rundel, ging die musikalische Reise mit „Mazury Rhapsody“ nach Polen.
Auch Solisten aus den eigenen Reihen bereicherten das Programm mit
herausragenden Darbietungen, wie etwa dem „Klassischen Concertino“ für Es-Alt
Saxophon von Hans Kolditz. Interpret Reinhold Schilling, erster Saxophonist,
konnte sich dafür über „Bravo“-Rufe freuen. Außerdem brillierten Stefanie
Bordach und Jörg Zorenböhmer mit dem Solostück „Klarinettenmuckl“. Das perfekte
i-Tüpfelchen am Schluss des anspruchsvollen Konzerts setzen Drummer Thorsten
Leyens und Nachwuchs Schlagzeuger Patrick Schwarz als sie
mit dem musikalischen Kuriosum „Drums a plenty“ aufwarteten. Lachend verfolgten
die Zuhörer, wie die Schlagwerker durch Fahrradklingel, Kuhglocke oder
Trillerpfeife vom großen Orchester unterstützt wurden.
(Rhein-Sieg-Anzeiger vom 06.03.08)