Märchenhaft "Freude" bereitet
15.09.2007

Märchenhaft "Freude" bereitet
Lohmarer Blasorchester ergänzte sich mit dem Kinder- und Jugendchor
von
JULIA HOHENADEL

Als bunte Farbtupfer sah man die Chorkinder vor der in Eigenarbeit gemalten Hintergrundkulisse

(Bild: JKH)

Drei Hauptdarsteller, 50 Sänger und 50 Bläser führten das Musical auf.

Tom Moneymaker ist ein smarter Typ. Der erfolgreiche Unternehmer verkauft eine einmalige Geschäftsidee über das Internet: Freude. Mit seinen „Supertools“ erhellt er gegen Bares die Gemüter seiner Mitmenschen. Nur er selbst wird immer schwermütiger. Erst spät wird der depressive Reiche bekehrt - durch die Liebe zu einer Frau.

Eine beachtliche Mischung aus George Orwell und Mr. Scrooge für Kinder war es, die mit dem Musical „Freude“ auf die Bühne der Jabachhalle kam. Das moderne Märchen mit Sologesangs-, Chor- und Instrumentalpassagen wurde aufgeführt vom Lohmarer Blasorchester zusammen mit dem örtlichen Kinder- und Jugendchor - und die Botschaft war im Grunde eindeutig: „Vergiss´ nie, worum es im Leben wirklich geht: Freude.“

Drei Hauptdarsteller, 50 Sänger und 50 Bläser bestritten das Musical von Kurt Gäble (Musik) und Paul Nagler (Text), das von Orchestern in ganz Deutschland aufgeführt wird. Jens Friedrich überzeugte im Stück als Tom Moneymaker - ein Geschäftsmann, dem nicht nur sein teurer Anzug sondern auch seine monströse Geschäftsidee im Grunde gleich ein paar Nummern zu groß sind. Schüchtern wirkt der erfolgreiche Unternehmer, und schutzbedürftig. Seine Retterin taucht gleich in zwei Gestalten auf, dargestellt von Jana Giepen und Lara-Madlen Franke.

Die Lichtfigur

Beide spielen mit Hingabe die Lichtfigur, die den freudlosen Moneymaker „wachküsst“.

Entsprechend verzückt waren die rund 250 Zuschauer in der Jabachhalle - die bunten Farbtupfer der Chorkinder und die von den Eltern in Eigenarbeit gemalten Hintergrund- und Kulissenbilder taten zusammen mit sanftem Schummerlicht ein Übriges, um dem Stück die Schwere zu nehmen.

Nach der Rettung von Tom Moneymaker gab es in der Jabachhalle auch noch eine Überraschung: Der Kinder - und Jugendchor vergab zum ersten Mal die Auszeichnung „Ein Lohmarer“. Das Vereinskomitee ehrte Chorleiter Rudolf Wingenfeld für herausragendes Engagement im Bereich der Arbeit mit seinen Schützlingen. „Er fördert unseren Nachwuchs auf besondere Weise, zum Beispiel im Bereich Atem- und Stimmbildungstechnik“, erklärte die erste Vorsitzende Josefa Kallweit. Der Erfolg gibt der Jugendförderung Recht: So firmiert Nachwuchs aus Lohmar heute etwa unter bekannten Namen wie „Die Kellner“ oder „Kribbelköpp“.  
(Rhein-Sieg-Anzeiger vom 22.09.07)