Mehr als 50 Bläser bürgen für Qualität
30.11.-0001

Mehr als 50 Bläser bürgen für Qualität
Farbenfrohes Frühlingskonzert
Das Lohmarer Blasorchester gab sein anspruchsvolles Repertoire zum Besten
von
JOHANNES SCHMITZ

Nicht nur 'Wum-Ta-Ta' habe das Lohmarer Blasorchester zu bieten, sagte dessen Vorsitzender Markus Schwedes vor dem Frühlingskonzert in der Jabachhalle. Denn das 'LBO', wie die Bläser mit fast schon yankeehafter Lässigkeit ihren Namen abkürzen, hat gerade wegen seines hohen musikalischen Anspruches keine Nachwuchssorgen, Und so hat es 14 Musiker unter 18 Jahren an den Notenpulten sitzen. Insgesamt nahmen mehr als 50 Holz- und Blechbläser sowie die Mitglieder der Rhythmusgruppe auf der Bühne der Jabachhalle Platz.

Das Frühjahrskonzert ist für die Lohmarer Bläser der Höhepunkt des Jahres. Dies ist nicht nur eine gute Entscheidung, weil sie damit der herbstlichen Konzertdichte entkommen, sondern auch, weil sie ein farbenfrohes Repertoire spielen können - passend zum Aufblühen der Natur. Gleich zu Beginn gab es den Florentiner Marsch des Pragers Julius Fucik. Der militärische Grundimpuls verbindet sich in diesem Werk mit den Impressionen eines Accessoires der Frühlingsmode um die Wende zum 20. Jahrhundert. Denn die Wiener Damen flanierten damals unter dem Schutz von Florentiner-Hüten. Sehr bekannt sei das Stück, erwähnte Schwedes in seiner Moderation. 'Und sauschwer', tuschelte ein Kenner im Off. Doch nicht nur diesen Brocken meisterte das 'LBO' mit technischem Können und musikalischem Schwung.

Alle Generationen sind im 'LBO', dem Lohmarer Blasorchester vertreten.

Und auch an Nachwuchs mangelt es den Musikern nicht.

(Bild: Schmitz)

Auch andere Glanzstücke wie Philip Sousas 'Stars and Stripes forever', den der amerikanische Marschkönig übrigens bei einem Besuch in der alten Welt aufs Papier brachte, erhielten den richtigen Schmiss. Doch auch die zarten Farben gelangen, etwa in einem Medley mit Wiener Operettenmelodien. Zum Qualitätsverständnis des Orchesters gehört auch die Vielseitigkeit des Repertoires: Von Dimitri Schostakowitsch bis zu 'Starlight Express' von Andrew Lloyd Webber, und stets Klassiker der Unterhaltungsmusik, die mit Namen wie Louis Armstrong, Glenn Miller und Frank Sinatra verbunden sind.

Zur Leistung eines Orchesters gehört natürlich die eines Dirigenten. Michael Tappert hat bereits im Musikcorps der Bundeswehr und im Kölner Gürzenich-Orchester Trompete gespielt. Dass er nicht nur das 'LBO' führen und motivieren kann, sondern sein Instrument beherrscht, demonstrierte er bei einem Medley von Trompeten-Hits.  Dass dabei auch Mitglieder des Orchesters auf sich aufmerksam machen konnten, spricht für den 'Corpsgeist' der Lohmarer.

(Rhein-Sieg-Anzeiger vom 28. März 2007