Das Lohmarer Musikfest 2004
05.07.2004

Das Lohmarer Musikfest 2004: Viel Regen, aber gigantisches Programm und gute Stimmung

Zwei Tage, nämlich den 3. und 4. Juli, dauerte das Geburtstagsfest zum 25jährigen Bestehen des Lohmarer Blasorchesters auf dem Frouardplatz, und wenn auch die Sonne leider nicht immer mitspielte, so waren die Zuschauer begeistert ob der Vielfalt, mit der sich das Musikleben von Lohmar und Umgebung präsentierte.

Zwei Bühnen waren nebeneinander auf dem zentralen Lohmarer Veranstaltungsplatz aufgebaut, um einen schnellen und reibungslosen Programmablauf zu gewährleisten, eine davon eine Riesenbühne in Halbmondform, die größte Bühne, die Lohmar dort je gesehen hatte. Der Eindruck aber nicht nur des Riesenbaus war überwältigend, sondern auch die Menge der Gruppen und Vereine, die sich zum Jubelfeste die Ehre gaben.

Den Auftakt machte am Samstagmittag die ‚Harmonie Les Intrépides’, das Orchester aus der französischen Partnerstadt Frouard, das auf einer 2 km langen Schleife durch die Stadtmitte zog, um auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen. Nach der Rückkehr auf den Festplatz wurde das Musikfest eröffnet durch den Vorsitzenden Markus Schwedes, die stellvertretende Landrätin Ute Gräfin Strachwitz und den Schirmherren der Veranstaltung, Lohmars Bürgermeister Horst Schöpe.

Den ersten musikalischen Vortrag gab dann das Geburtstagskind selbst: Das Lohmarer Blasorchester spielte mehrere fetzige Titel aus seinem umfangreichen Repertoire, um dann Platz zu machen für den Star des Festes, das international renommierte und einzige Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr. Fast zwei Stunden lang gab es hier symphonische und unterhaltende Blasmusik vom Allerfeinsten, und entsprechend war die Reaktion der Zuschauer: Man wollte das Ensemble gar nicht mehr weg lassen und applaudierte frenetisch.

Doch noch mehr und vor allem verschiedenste Musik bot die weitere Programmfolge. Die Sambagruppe der Musikschule trommelte und rasselte rassige südamerikanische Rhythmen, die Stadtgarde Wesseling wiederholte ihren Besuch von vor mehreren Jahren und der Liederkranz Birk intonierte in alter Verbundenheit gefühlvolle Weisen.

Soliden und mitreißenden Jazz konnte man von der jugendlichen Combo Jazzless hören, bevor die Band Sixpack der Musikschule stimmgewaltig und virtuos losrockte. Das Sülztaler Blasorchester aus Rösrath sorgte dann zwischenzeitlich noch mal für ruhigere und gefühlvolle Bläsermusik, bevor der Rest des Abends den Siegburg/Lohmarer Lokalmatadoren von Kappendraht gehörte. Fast drei Stunden lang wurden Oldieklänge in eigenen Arrangements aufgefahren, bis auch der letzte der dicht gedrängten Zuhörer sich mitbewegte oder mitsang. gegen halb elf war dann der erste Tag zu Ende.

 Recht früh begann dann schon der Sonntag mit dem Ausbauorchester des Lohmarer Blasorchesters, in dem die Kinder und Jugendlichen das Zusammenspielen und die ersten Schritte aufs Podium üben. Das Tambourskorps Pohlhausen/Birk pfiff und trommelte als Nächstes und der Männerchor Lohmar sang seine die Seele bewegenden Melodien, bevor das Orchester aus Frouard nochmals sein Können unter Beweis stellte.

Ganz andere Töne und viel Schwung brachte dann die Musical AG des Gymnasiums auf die Bretter, Tanz und Gesang und moderne Lieder aus Pop und Musical ließen die Zuschauer wieder jung werden und die flotten und teilweise frechen Kostüme taten ein übriges.

Die Siegburger Musikanten als jahrzehntelange Freunde aus der Kreisstadt hatten den nächsten Part, dann brachten der Kirchenchor Neuhonrath und das Blasorchester Neuhonrath musikalische Grüße aus dem nördlichen Lohmarer Stadtgebiet zum Festplatz.

Besinnlich-klassische Töne der anderen Art bot anschließend das Flötenensemble der Musikschule, bevor die geballte Ladung jugendlichen Elans mit dem Kinderchor und dem Jugendchor Lohmar wieder die Bühne eroberte.

Noch immer war nicht Schluss: Das Blasorchester Uckerath beeindruckte durch sein vielseitiges und präzises Spiel, so wie dann noch der Musikverein Siegklang Meindorf und das Tambourskorps Scheiderhöhe.

 Den abschließenden Höhepunkt des zweiten Tages bildeten dann noch zwei stadtbekannte Vokalgruppen, nämlich das Quantenquartett und die Kellner. Die Quanten boten Black Fööss - Covertitel vom Feinsten, wogegen die Kellner, die schon mehrere eigene Solokonzerte bravourös bestritten haben, sich absolut auf den A Capella - Gesang verlegt haben. Im letzten Akt des Musikfestes wurden alle Instrumente ‚mundgemacht’ und viele bekannte Titel zur Begeisterung der Zuschauer präzise intoniert. Der Applaus war trotz regnerischem Wetter groß und erst nach vielen Zugaben wurde das Lohmarer Musikfest beendet.

 Mit einer gewaltigen finanziellen und organisatorischen Kraftanstrengung ist es dem Lohmarer Blasorchester in seinem Jubiläumsjahr gelungen, an zwei Tagen mit einem tollen Programm einen Querschnitt des Lohmarer Musikkulturlebens Open Air zu präsentieren, dazu noch für einen guten Zweck, denn der Erlös ging der Initiativgruppe Lohmar-Birk der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) zu für die (Mit-) Finanzierung einer großen Typisierungsaktion gegen Leukämie. Alle Musiker des Programms der beiden Tage hatten auf eine Bezahlung verzichtet, nur so war die Durchführung überhaupt erst möglich geworden.

(Weitere Bilder vom Musikfest in unserer Bildergalerie 2004)